Zebra­fisch­for­schung – 2014

Wir freu­en uns sehr, gemein­sam mit dem Ver­ein Dra­vet Syn­drom Schweiz und der Dra­vet Syn­dro­me Foun­da­ti­on Spain die Zebra­fisch­for­schung der Fir­ma Thera­cu­le S.a.r.l. in Luxem­burg für ein Jahr finan­zie­ren zu kön­nen. Das von Dr. Alex­an­der D. Craw­ford gegrün­de­te Unter­neh­men hat sich auf die per­so­na­li­sier­te Erfor­schung im Phar­ma­be­reich spe­zia­li­siert. Im Vor­der­grund der For­schungs­ar­bei­ten ste­hen gene­ti­sche Krank­heits­bil­der der Epi­lep­sie sowie ande­re neu­ro­de­ge­nera­ti­ve Krank­hei­ten.

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Im Rah­men der Can­na­bi­di­ol-Kon­fe­renz in Madrid hat­ten wir die Gele­gen­heit Dr. Alex­an­der Craw­ford per­sön­lich ken­nen­zu­ler­nen. Anhand von Bil­dern und Vide­os hat er gezeigt, wie bei den Zebra­fi­schen die epi­lep­ti­sche Akti­vi­tät bzw. Kogni­ti­on gemes­sen wird.

Zebra­fi­sche sind robust und klein, ver­meh­ren sich schnell und haben die meis­ten wich­ti­gen Organ­sys­te­me mit dem Men­schen gemein­sam. Für die bio­me­di­zi­ni­sche For­schung sind sie damit ide­al geeig­net, so z.B. für die Unter­su­chung der Ursa­chen von Krebs, Ver­hal­tens­stö­run­gen oder für die Eva­lu­ie­rung mög­li­cher Medi­ka­men­te. Sol­che Expe­ri­men­te kön­nen Tier­ver­su­che mit Rat­ten oder Mäu­sen erset­zen und sind dabei wesent­li­cher schnel­ler (sie­he: http://www.kit.edu/kit/pi_2012_11446.php).

Bei den Dra­vet-Zebra­fi­schen wird die Akti­vi­tät des SCN1a-Gens blo­ckiert. Infol­ge­des­sen zei­gen sie spon­ta­ne epi­lep­ti­sche Anfäl­le, Tem­pe­ra­tur­sen­si­bi­li­tät, The­ra­pie­re­sis­tenz gegen­über Anti­epi­lep­ti­ka, epi­lep­ti­sche Akti­vi­tät im EEG und kogni­ti­ve Beein­träch­ti­gun­gen.

Das For­schungs­pro­jekt unter der Lei­tung von Dr. Craw­ford umfasst zwei Schwer­punk­te:

Über­prü­fung aller zuge­las­se­nen Arzneimittel/​Wirkstoffe sowie Arz­nei­mit­tel-/Wirk­stoff­kom­bi­na­tio­nen auf ihr anti­epi­lep­ti­sches Poten­ti­al an Zebra­fi­schen sowie im Anschluss an Dra­vet-Mäu­sen.
Erfor­schung inwie­weit Zebra­fi­sche geeig­net sind, die kogni­ti­ven Beein­träch­ti­gun­gen des Dra­vet-Syn­droms abzu­bil­den, um an ihnen und an Dra­vet-Mäu­sen neu­ar­ti­ge anti­epi­lep­ti­sche Arz­nei­mit­tel und Arz­nei­mit­tel­kan­di­da­ten zu tes­ten, die die kogni­ti­ven Beein­träch­ti­gun­gen ver­hin­dern.

Wir wer­den über Dra­vet Syn­dro­me Foun­da­ti­on Spain (sie haben den direk­ten Leis­tungs­auf­trag mit Thera­cu­le S.a.r.l.) in regel­mä­ßi­gen Abstän­den schrift­lich über den Fort­schritt der For­schungs­ar­beit infor­miert.

Glück­li­cher­wei­se spricht Dr. Alex Craw­ford her­vor­ra­gend Deutsch. Er hat bei unse­rem Tref­fen zuge­si­chert, dass wir sein Labor in Luxem­burg auf Wunsch ger­ne besich­ti­gen kön­nen.