Hilfs­mit­tel

 

Hilfs­mit­tel sind säch­li­che medi­zi­ni­sche Leis­tun­gen. Die Kran­ken­kas­sen sind ver­pflich­tet, ihren Mit­glie­dern nach Indi­ka­ti­on ent­spre­chen­de Hilfs­mit­tel zu stel­len. Die Indi­ka­ti­on wird von den Ver­trags­ärz­ten der Kas­sen (fest­ge­legt im Bun­des­man­tel­ver­trag für Ärz­te [BMV‑Ä §30]) fest­ge­stellt. Die Ver­sor­gung der Pati­en­ten geschieht durch die Leis­tungs­er­brin­ger (Fach­han­del wie Sani­täts­häu­ser, Apo­the­ken, Ortho­pä­den).

Reha­bug­gy

Reha­bug­gys sind spe­zi­el­le Kin­der­wa­gen, die für den Trans­port von Kin­dern oder Jugend­li­chen mit Behin­de­rung kon­zi­piert wur­den. Die Anschaf­fung ist sinn­voll, wenn das Kind nicht mehr in einen nor­ma­len Bug­gy passt.

Kin­der­roll­stüh­le

Kin­der­roll­stüh­le müs­sen die Selbst­stän­dig­keit und Unab­hän­gig­keit von Kin­dern best­mög­lich unter­stüt­zen und soll­ten des­we­gen klein, leicht und wen­dig sein.

Bei der Wahl des Roll­stuhls ist es dar­um wich­tig,  die Ent­wick­lung und Mobi­li­tät des Kin­des zu berück­sich­ti­gen: Kann das Kind sich damit selbst fort­be­we­gen oder muss es meis­tens gescho­ben wer­den? Soll das Kind im Roll­stuhl auch schla­fen kön­nen? Hier soll­te man sich immer an einen Kin­der-Reha­tech­ni­ker wen­den!

The­ra­pie­fahr­rä­der

The­ra­pie­fahr­rä­der sind für Kin­der, die wegen Gleich­ge­wichts­stö­run­gen kei­ne han­dels­üb­li­chen Fahr­rä­der fah­ren kön­nen. Hier­bei eig­nen sich ins­be­son­de­re Drei­rä­der, da sie nicht so leicht umkip­pen. Eine zusätz­li­che Sicher­heit bie­ten Sat­tel, die mit einer Rücken­leh­ne und einem Gurt aus­ge­stat­tet sind (die Kran­ken­kas­se berech­net hier aller­dings einen recht hohen Eigen­an­teil, der bis zu 250 Euro betra­gen kann).

Die Sta­bi­li­sie­rung ist wich­tig, da eine opti­mal ein­ge­stell­te Posi­ti­on ein Maxi­mum an Eigen­ak­ti­vi­tät ermög­licht.

Pfle­ge­bet­ten

Pfle­ge­bet­ten die­nen der Sicher­heit der Kin­der, da sie ein Raus­fal­len ver­hin­dern. Zudem erleich­tern sie das Wickeln, Waschen und Anzie­hen grö­ße­rer Kin­der.

Auch bei Wahr­neh­mungs­stö­run­gen kann ein Pfle­ge­bett posi­ti­ve Rei­ze auf das Kind aus­lö­sen.

The­ra­pie­stüh­le

Dra­vet-Kin­der sind häu­fig im Rumpf­be­reich hypo­ton. The­ra­pie­stüh­le ermög­li­chen ein siche­res Sit­zen in opti­ma­ler Posi­ti­on und för­dern die Inte­gra­ti­on der Kin­der in das Fami­li­en­le­ben. Moder­ne The­ra­pie­stüh­le ver­hin­dern eine pas­si­ve Hal­tung der Kin­der. Anstren­gun­gen kön­nen redu­ziert wer­den, so dass sie sich bess­ser auf ande­re Fähig­kei­ten kon­zen­trie­ren kön­nen.

Kühl­wes­ten

Vie­le Dra­vet-Kin­der haben ein Pro­blem mit  Hit­ze, sei es durch kör­per­li­che Akti­vi­tät oder weil drau­ßen som­mer­li­che Tem­pe­ra­tu­ren her­schen.

Mit einer Kühl­wes­te ist es mög­lich, auch bei höhe­ren Tem­pe­ra­tu­ren nach drau­ßen zu gehen oder an sport­li­chen Akti­vi­tä­ten teil­zu­neh­men.

Pulso­xy

Mit dem Puls­oxy­me­ter hat man die Mög­lich­keit den Puls und die Sau­er­stoff­sät­ti­gung des Kin­des zu über­wa­chen. Vor allem nächt­li­che Anfäl­le und Fie­ber­an­stie­ge kön­nen so gut über­wacht wer­den und die Eltern kön­nen beru­higt schla­fen.

Epi­ca­re

Das Epi­ca­re ist ein Alarm­ge­rät das unter der Matrat­ze des Kin­des ange­bracht wird. Es misst tonisch-klo­ni­sche Anfäl­le in der Nacht.

Auto-Reha­sitz

Ein Auto-Reha­sitz ist vor allem für älte­re Kin­der sinn­voll. Nach einem epi­lep­ti­schen Anfall hilft die­ser, dem Kind Sta­bi­li­tät zu geben.

Epi­lep­sie­helm

Eini­ge Kin­der benö­ti­gen zum Schutz vor Kopf­ver­let­zun­gen einen Epi­lep­sie­helm. Es gibt sie in unter­schied­li­chen Aus­füh­run­gen.

Son­nen­bril­le

Bei eini­gen Dra­vet-Kin­dern reicht eine han­dels­üb­li­che Son­nen­bril­le nicht aus. Bei Kin­dern mit star­ker Foto­sen­si­bi­li­ät  sind z. T. pola­ri­sie­ren­de Glä­ser, wel­che das Licht nur in einer Ebe­ne pas­sie­ren las­sen und die Dif­fu­si­on, ins­be­son­de­re des reflek­tie­ren­den Lich­tes redu­zie­ren, erfor­der­lich (z. B. Z1 Zeiss Glä­ser).

Win­deln

Eini­ge Kran­ken­kas­sen über­neh­men die Kos­ten für die Win­del­ver­sor­gung bereits ab dem 3. Geburts­tag, man­che erst ab dem 4. Geburts­tag. Die Kran­ken­kas­sen arbei­ten meis­tens mit einem oder meh­re­ren Ver­sor­gern zusam­men. Über die­se Ver­sor­ger bekommt man dann regel­mäs­sig Win­deln zuge­sen­det. Hier­für benö­tigt man meis­tens nur ein­mal im Jahr ein Rezept!

Epi­lep­sie­hund

Dass Hun­de epi­lep­ti­sche Anfäl­le anzei­gen kön­nen, ist eher zufäl­lig ent­deckt wor­den. Epi­lep­sie­pa­ti­en­ten, die einen Hund hat­ten, schil­der­ten, dass sich das Ver­hal­ten des Hun­des änder­te, bevor sie einen Anfall beka­men. Je län­ger die Betrof­fe­nen mit ihren Hun­den zusam­men­leb­ten, des­to frü­her konn­ten sie am Ver­hal­ten ihres Hun­des fest­stel­len, dass sich ein Anfall ankün­dig­te.

In der Tat ist ein Epi­lep­sie­hund für vie­le Berei­che ein­setz­bar. Es gibt Hun­de, die “nur” Anfäl­le recht­zei­tig vor­war­nen, wie­der ande­re dre­hen den Betrof­fe­nen in die sta­bi­le Sei­ten­la­ge, räu­men her­um­lie­gen­de Gegen­stän­de weg um das Ver­let­zungs­ri­si­ko zu mini­mie­ren oder brin­gen auch das Not­fall­me­di­ka­ment und holen Hil­fe.

Aber nicht nur im Not­fall ist ein Tier für einen Epi­lep­sie­kran­ken hilf­reich. Der Hund ver­mit­telt ein Gefühl von Sicher­heit und ist somit durch­aus in der Lage die Lebens­qua­li­tät zu ver­bes­sern.

Obwohl vie­le Hun­de Anfäl­le schon von Natur aus spü­ren kön­nen, müs­sen sie für den Ein­satz als Epi­lep­sie­hun­de noch extra aus­ge­bil­det wer­den. Das dau­ert zwei Jah­re. Nicht alle Hun­de­ras­sen sind für den Ein­satz als Epi­lep­sie­hund geeig­net. In Deutsch­land gibt es ver­schie­de­ne Trai­ner, die zum Teil mit unter­schied­li­chen Ansät­zen arbei­ten.

Ber­ge­tuch

Ein soge­nann­tes Ber­ge­tuch kann bei dem Trans­port von grö­ße­ren Dra­vet­pa­ti­en­ten sehr hilf­reich sein.

Ist der Pati­ent durch einen Anfall bewusst­los bzw. in der pos­tik­ta­len Pha­se, ist es mög­lich, ihn mit weni­gen Hand­grif­fen auf das Ber­ge­tuch zu lagern und mit zwei Leu­ten zu tra­gen oder, wenn man allei­ne ist, auf dem Tuch hin­ter sich her zu zie­hen.

Bei einem Auto­un­fall ist es wich­tig das die Erst­hel­fer schnell wis­sen daß sie es mit einem Dra­vet­pa­ti­en­ten zu tun haben. Hier emp­fiehlt es sich, ein soge­nann­tes Gurt­pols­ter mit wich­ti­gen Daten besti­cken zu las­sen!

Zurück