Das Dravet-Syndrom ist mehr als eine Epilepsie. Es handelt sich um ein komplexes neurologisches Krankheitsbild mit zahlreichen Begleiterkrankungen (Komorbiditäten), die im Laufe der Entwicklung hinzukommen oder sich im Verlauf verschlimmern können.
Heutzutage steht nicht nur die Anfallskontrolle beim Dravet-Syndrom, sondern auch die Behandlung der Komorbiditäten immer stärker im Fokus. Nicht bei jedem Dravet-Betroffenen treten alle aufgeführten Komorbiditäten auf, und auch der Schweregrad kann sehr unterschiedlich sein. Eine verbesserte Anfallskontrolle kann zwar oft zu einer Linderung der Komorbiditäten führen, dies ist jedoch nicht immer der Fall.
Auf den folgenden Seiten stellen wir die wichtigsten Begleiterkrankungen des Dravet-Syndroms vor: jeweils mit ihren möglichen Ursachen, den typischen Symptomen und den aktuell verfügbaren Behandlungsansätzen.
Viele Kinder mit Dravet-Syndrom zeigen eine verzögerte Entwicklung. Ursachen sind genetische Faktoren, wiederkehrende Anfälle und Nebenwirkungen von Medikamenten.
Sprach- und Kommunikationsprobleme treten beim Dravet-Syndrom häufig auf. Wie stark sie ausgeprägt sind, ist individuell verschieden.
Viele Dravet-Betroffene zeigen im Alltag herausforderndes Verhalten – oft im Zusammenhang mit Autismus oder ADHS. Erfahre mehr über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.
Viele Dravet-Betroffene zeigen nicht nur epileptische Anfälle, sondern entwickeln im Laufe der Zeit auch Probleme mit der Bewegung, dem Gleichgewicht oder dem Gehen.
Neben den Anfällen zeigen viele Kinder mit Dravet-Syndrom auch Probleme beim Essen, Wachsen und Verdauen – oft mit spürbaren Folgen für Gesundheit und Alltag.
Schlafstörungen betreffen bis zu 97 Prozent der Dravet-Betroffenen. Ein- und Durchschlafprobleme, ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus, nächtliche Anfälle und starke Tagesmüdigkeit belasten die Lebensqualität.
Dravet-Betroffene leiden häufig unter wiederkehrenden Infektionen – besonders der Atemwege, Ohren und des Magen-Darm-Trakts. Diese können Anfälle begünstigen.
Dysautonomie betrifft viele Dravet-Betroffene: Störungen in der Temperaturregulation, im Herz-Kreislauf-System oder in der Verdauung können den Alltag stark belasten.
Beim Dravet-Syndrom sind nicht nur das Gehirn, sondern oft auch das Herz betroffen. Veränderungen im Herzrhythmus, vor allem rund um Anfälle, erhöhen das Risiko für Komplikationen.