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Ent­wick­lungs­ver­zö­ge­run­gen und geis­ti­ge Behin­de­run­gen kön­nen beim Dravet‑Syndrom auf­tre­ten und vie­le Lebens­be­rei­che betref­fen. Jedes Kind ent­wi­ckelt sich indi­vi­du­ell.

Hier erfährst du mehr über mög­li­che Ursa­chen, typi­sche Anzei­chen und wel­che Unter­stüt­zung hel­fen kann.

Die Ent­wick­lungs­ver­zö­ge­run­gen beim Dra­vet-Syn­drom hän­gen in ers­ter Linie mit der SCN1A-Muta­ti­on zusam­men, die die Signal­ver­ar­bei­tung im Gehirn stört. Auch häu­fi­ge und schwe­re Anfäl­le, Neben­wir­kun­gen von Medi­ka­men­ten oder die frü­he Gabe unge­eig­ne­ter Arz­nei­mit­tel (wie Natri­um­ka­nal­blo­cker) kön­nen Aus­wir­kun­gen haben.

Durch frü­he­re Dia­gno­sen und neue Medi­ka­men­te hat sich die Behand­lung in den letz­ten Jah­ren ver­bes­sert. Ob dies lang­fris­tig auch die Ent­wick­lungs­chan­cen bei Dra­vet-Betrof­fe­nen stärkt, wird der­zeit noch erforscht.

Im 1. Lebens­jahr ent­wi­ckeln sich vie­le Kin­der mit Dra­vet-Syn­drom zunächst ganz nor­mal. Oft tre­ten die ers­ten Anfäl­le auf, bevor man Beson­der­hei­ten in der Ent­wick­lung bemerkt.

Ers­te Ver­zö­ge­run­gen zei­gen sich meist im Alter zwi­schen zwei und drei Jah­ren. Die­se kön­nen ver­schie­de­ne Berei­che betref­fen, wie zum Bei­spiel das Ler­nen, die Kogni­ti­on, das Spre­chen und/​oder die moto­ri­sche Ent­wick­lung.

Im wei­te­ren Ver­lauf blei­ben die Ent­wick­lungs­schrit­te häu­fig lang­sa­mer als bei ande­ren Kin­dern. Man­che Fähig­kei­ten, die schon ein­mal da waren, kön­nen auch wie­der ver­lo­ren gehen.

Der Abstand zu gleich­alt­ri­gen Kin­dern wird mit der Zeit oft grö­ßer. Eine Stu­die aus dem Jahr 2012, bei der über 200 Kin­der mit Dra­vet-Syn­drom in Groß­bri­tan­ni­en unter­sucht wur­den, hat gezeigt, dass sich eine geis­ti­ge Beein­träch­ti­gung oft schon früh bemerk­bar machen kann.

Eine frühzeitige Bera­tung und die rich­ti­ge Unterstützung kön­nen die Lebens­qua­li­tät des Kindes/​des Erwach­se­nen mit Dra­vet-Syn­drom und der gesam­ten Fami­lie erheb­lich ver­bes­sern. Phy­sio­the­ra­pie, Ergo­the­ra­pie und Logo­pä­die kön­nen hel­fen, vor­han­de­ne Fähig­kei­ten zu erhal­ten und neue zu ent­wi­ckeln. Auch son­der­päd­ago­gi­sche Unter­stüt­zung in der Schu­le ist wich­tig, um das indi­vi­du­el­le Poten­zi­al jedes Kin­des zu för­dern.

Man spricht von einer geis­ti­gen oder Lern­be­hin­de­rung, wenn ein Kind beim Ler­nen und im All­tag deut­lich mehr Unter­stüt­zung braucht als ande­re. Das betrifft zum Bei­spiel das logi­sche Den­ken, das Tref­fen von Ent­schei­dun­gen oder prak­ti­sche Fähig­kei­ten wie sich anzie­hen, kom­mu­ni­zie­ren, Freund­schaf­ten schlie­ßen oder mit Geld umge­hen. Es kann auch sein, dass man­che Fähig­kei­ten, wie das Spre­chen, gar nicht oder nur teil­wei­se ent­wi­ckelt wer­den. Wich­tig ist: Jedes Kind ist ein­zig­ar­tig und hat sein eige­nes Ent­wick­lungs­tem­po.