Die Fir­ma Lund­beck hat posi­ti­ve Ergeb­nis­se der 12-mona­ti­gen Open-Label-Exten­si­on (OLE) der PACI­FIC-Stu­die zu Bexi­ca­se­rin ver­öf­fent­licht. Die Stu­die unter­sucht das Poten­zi­al des Wirk­stoffs zur Behand­lung von Ent­wick­lungs- und Epi­lep­ti­schen Enze­pha­lo­pa­thien (DEEs).

DEE umfasst eine Grup­pe sel­te­ner, schwe­rer neu­ro­lo­gi­scher Stö­run­gen, die sich durch früh ein­set­zen­de, the­ra­pie­re­sis­ten­te Epi­lep­sien und eine gestör­te Gehirn­ent­wick­lung mit kogni­ti­ven und moto­ri­schen Beein­träch­ti­gun­gen aus­zeich­nen. Dar­un­ter fällt auch das Dra­vet-Syn­drom.

Die Open-Label-Exten­si­on ist eine Pha­se-2-Lang­zeit­stu­die, die sich an Teil­neh­men­de rich­tet, die die vor­he­ri­ge PACI­FIC-Stu­die abge­schlos­sen haben. Ihr Haupt­ziel besteht dar­in, die lang­fris­ti­ge Sicher­heit und Ver­träg­lich­keit von Bexi­ca­se­rin zu unter­su­chen.

Ergeb­nis­se der Stu­die

Die neu­es­ten Daten zei­gen, dass die Behand­lung mit Bexi­ca­se­rin über einen Zeit­raum von zwölf Mona­ten zu einer signi­fi­kan­ten Reduk­ti­on der Anfalls­häu­fig­keit führ­te. Die Zahl der moto­ri­schen Anfäl­le ver­rin­ger­te sich im Medi­an um 59,3 Pro­zent.

Pati­en­ten, die bereits in der ursprüng­li­chen PACI­FIC-Stu­die mit Bexi­ca­se­rin behan­delt wur­den, erziel­ten sogar eine Reduk­ti­on der Anfalls­häu­fig­keit um 60,4 Pro­zent.

Auch Pati­en­ten, die in der ers­ten Stu­di­en­pha­se zunächst ein Pla­ce­bo erhal­ten hat­ten und anschlie­ßend in der OLE-Pha­se auf Bexi­ca­se­rin umge­stellt wur­den, zeig­ten eine Reduk­ti­on der Anfäl­le um 58,2 Pro­zent.

Sicher­heit und Ver­träg­lich­keit

Neben der posi­ti­ven Wir­kung auf die Anfalls­häu­fig­keit erwies sich Bexi­ca­se­rin auch als gut ver­träg­lich. Von den 41 Pati­en­ten, die an der Lang­zeit­stu­die teil­nah­men, blie­ben 92,7 Pro­zent wäh­rend der gesam­ten zwölf Mona­te in der Stu­die. Die häu­figs­ten Neben­wir­kun­gen waren leich­te bis mit­tel­schwe­re Infek­tio­nen der obe­ren Atem­we­ge, Appe­tit­lo­sig­keit, Gewichts­ver­lust, gele­gent­lich auf­tre­ten­de Müdig­keit, Gang­stö­run­gen, Erbre­chen und Haut­aus­schlä­ge. Ledig­lich ein Pati­ent brach die Stu­die auf­grund von Neben­wir­kun­gen ab.

Bexi­ca­se­rin gilt als viel­ver­spre­chen­der Wirk­stoff für die Behand­lung von DEEs. Es han­delt sich um einen selek­ti­ven 5‑H­T2C-Rezep­tor-Super­a­go­nis­ten, der gezielt die Signal­über­tra­gung im Gehirn beein­flusst. Auf­grund der posi­ti­ven Ergeb­nis­se der Pha­se I- und II-Stu­di­en geht es jetzt in die Pha­se III (Zulas­sungs­stu­die). Die­se wird glo­bal zur Ver­fü­gung ste­hen. Wel­che Län­der wann an den Start gehen, ist noch nicht end­gül­tig geklärt. Es wer­den aber stren­ge Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en gefor­dert.

Wirkt Bexi­ca­se­rin wie Fen­flu­ra­min?

Die Ähn­lich­keit zum Wirk­me­cha­nis­mus von Fen­flu­ra­min wird eini­gen auf­ge­fal­len sein. Fen­flu­ra­min ist kein selek­ti­ver 5‑H­T2C-Rezep­tor-Ago­nist, son­dern wirkt auch auf die Rezep­to­ren 5‑HT1D und 5‑HT2C sowie dem Sig­ma-1-Rezep­tor.

Die voll­stän­di­gen Ergeb­nis­se der OLE-Stu­die wer­den vor­aus­sicht­lich 2025 auf einer medi­zi­ni­schen Kon­fe­renz vor­ge­stellt. Wir hal­ten Euch über alle Neu­ig­kei­ten rund um Bexi­ca­se­rin auf dem Lau­fen­den.

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