Vom 12. bis 15. Juni fand in Offen­burg die 62. Jah­res­ta­gung der Deut­schen Gesell­schaft für Epi­lep­to­lo­gie (DGfE) statt. Auch der Dra­vet-Syn­drom e.V. war mit einem Stand auf der Ver­an­stal­tung ver­tre­ten. Das Haupt­the­ma des Kon­gres­ses lau­te­te: „Mensch mit Epi­lep­sie – Anfäl­le und mehr“. Ziel der Tagung war es, neben wis­sen­schaft­li­chen Sym­po­si­en zu aktu­el­len The­men der Dia­gnos­tik und The­ra­pie von Anfäl­len und Epi­lep­sien auch Bei­trä­ge mit einem Fokus auf die Rand­be­rei­che der Epi­lep­to­lo­gie Raum zu geben. Dies schloss bei­spiels­wei­se kogni­ti­ve und emo­tio­na­le Aus­wir­kun­gen von epi­lep­ti­schen Erkran­kun­gen, aber auch Aspek­te der Teil­ha­be an Bil­dung, Beruf und Gesell­schaft ein. Die Ver­an­stal­ter erwar­te­ten mehr als 800 Teil­neh­men­de.

Sel­te­ne Erkran­kun­gen immer mehr im Mit­tel­punkt

Vom Dra­vet-Syn­drom e.V. waren Nadi­ne Benz­ler aus der Ver­wal­tung sowie unse­re Vor­stands­mit­glie­der Ser­pil Budak und Chris Pur­ru­cker mit von der Par­tie. Gera­de am 12. Juni, dem ers­ten Ver­an­stal­tungs­tag der vier­tä­gi­gen Ver­an­stal­tung, war das The­ma Sel­te­ne Erkran­kun­gen in der Epi­lep­sie pro­mi­nent ver­tre­ten: beim Prä­si­den­ten­sym­po­si­um ging es in einer zwei­stün­di­gen Ver­an­stal­tung kon­kret um „Rare Epi­lep­sies: chall­enge and per­spec­ti­ve“.

DGfE-Präsidentensymposium 2024

 

„Beson­ders inter­es­sant war der Vor­trag von Dr. Lag­ae aus Bel­gi­en“, berich­tet Nadi­ne. Dr. Lag­ae ist Pro­fes­sor und Lei­ter der Abtei­lung für päd­ia­tri­sche Neu­ro­lo­gie an der Uni­kli­nik im bel­gi­schen Leu­ven und stell­te sei­ne For­schungs­an­sät­ze für neue Epi­lep­sie-The­ra­pien vor. Sein wis­sen­schaft­li­ches Inter­es­se gilt dabei vor allem Epi­lep­sien im Kin­des­al­ter. Er ist an zahl­rei­chen For­schungs­pro­jek­ten betei­ligt, dar­un­ter einem Epi­lep­sie­mo­dell, wel­ches an Zebra­fi­schen getes­tet wird. „Das könn­te auch für das Dra­vet-Syn­drom und GEFS+ span­nen­de Erkennt­nis­se brin­gen“, erklärt Nadi­ne. „Ins­ge­samt waren sich alle einig, dass mehr geforscht wer­den muss bei sel­te­nen Erkran­kun­gen in der Epi­lep­sie“, fasst sie das Sym­po­si­um zusam­men.

Dra­vet-Syn­drom e.V. erfolg­reich vor Ort

Das mehr geforscht wer­den muss, dafür setzt sich der Dra­vet-Syn­drom e.V. seit sei­ner Grün­dung ein. Es ist ermu­ti­gend zu sehen, dass bei einer so gro­ßen Jah­res­ta­gung sel­te­ne Epi­lep­sien immer stär­ker in den Vor­der­grund der Ver­an­stal­tung, aber auch in der For­schung rücken. Für den Ver­ein war die Prä­senz bei der Tagung ein vol­ler Erfolg. Der Stand war gut besucht, und es konn­ten auf­schluss­rei­che und inter­es­san­te Gesprä­che mit Epi­lep­sie-Betrof­fe­nen, Ärz­ten und anwe­sen­den Phar­ma­fir­men geführt wer­den. „Dabei wur­de erneut deut­lich, wie wenig Wis­sen über das Dra­vet-Syn­drom in unse­rer Gesell­schaft ver­brei­tet ist“, erklärt Nadi­ne. „Umso wich­ti­ger ist es für uns, mehr Auf­merk­sam­keit für die Erkran­kung zu schaf­fen.“

Dravet-Syndrom e.V. auf der DGfe-Tagung

 

Neben einer per­sön­li­chen Vor­stands­sit­zung nutz­te der Vor­stand in Offen­burg außer­dem die Mög­lich­keit, sich mit Tei­len des medi­zi­ni­schen Bei­rats zu tref­fen und aus­zu­tau­schen. Dies war eine wert­vol­le Gele­gen­heit, um zukünf­ti­ge Stra­te­gien und Pro­jek­te abzu­stim­men und gemein­sam neue Ideen zu ent­wi­ckeln.

Wie geht es wei­ter?

Die Teil­nah­me an der 62. Jah­res­ta­gung des DGfE war für den Dra­vet-Syn­drom e.V. eine wert­vol­le Erfah­rung. Es war ermu­ti­gend zu sehen, dass sel­te­ne Epi­lep­sien zuneh­mend im Fokus der For­schung ste­hen und dass unser Enga­ge­ment auf gro­ßes Inter­es­se stößt. Wir dan­ken allen, die uns an unse­rem Stand besucht haben, und freu­en uns dar­auf, die gewon­ne­nen Erkennt­nis­se und Kon­tak­te in unse­rer wei­te­ren Arbeit für Betrof­fe­ne des Dra­vet-Syn­droms zu nut­zen. Gemein­sam kön­nen wir viel errei­chen! Gemein­sam sind wir stark!

Übri­gens: die nächs­te DGFE-Tagung fin­det vom 26. bis 29. März 2025 in Salz­burg statt. Der Pati­en­ten­tag am 29. März 2025 ist für alle Besu­chen­de kos­ten­frei zugäng­lich.