Ayaz lebt mit seiner sechsköpfigen Familie in Rendsburg, einer Stadt in Schleswig-Holstein. Im Alter von sechs Monaten erlitt er seinen ersten schweren epileptischen Anfall. Zwei Monate später erhielt er die Diagnose Dravet-Syndrom. Seine Mutter Filiz erzählt seine Geschichte.
Könnt ihr uns von Ayaz ersten Anfällen erzählen?
Ayaz hatte seine ersten Zuckungen im Alter von drei Monaten. Daraufhin wurde ein EEG gemacht, bei dem diese Bewegungen ebenfalls sichtbar waren. Dadurch wurde klar, dass er an Epilepsie leidet. Mit sechs Monaten hatte er dann seinen ersten großen Anfall, der in einem Status epilepticus endete und zweieinhalb Stunden andauerte. Dieser erste Anfall war ein riesiger Schock für uns als Familie, da wir damit nicht gerechnet hatten.
Wann und wie wurde bei Ayaz das Dravet-Syndrom diagnostiziert?
Nach dem ersten großen Anfall folgte bald ein weiterer Status epilepticus, der zwei Stunden dauerte. Anschließend wurden umfangreiche Tests durchgeführt. Als Ayaz acht Monate alt war, erhielten wir schließlich die Diagnose Dravet-Syndrom. Diese Nachricht hat uns tief erschüttert. Wir haben stundenlang im Internet nach Heilungsmöglichkeiten und Lösungen gesucht.
Wie hat sich euer Leben als Familie seit der Diagnose verändert?
Unser Alltag hat sich komplett verändert. Alles richtet sich nach Ayaz und seiner aktuellen Situation. Einem festen Plan zu verfolgen, ist fast unmöglich.
Welche Herausforderungen begegnen euch im Alltag mit einem Kind, das am Dravet-Syndrom leidet?
Wir müssen ständig darauf achten, Hitze zu vermeiden, bestimmte Muster und Reize zu umgehen sowie Erkältungen und Infektionen fernzuhalten. Auch die Geschwister müssen Abstand halten, wenn sie krank sind. Jede Form von Aufregung oder Stress versuchen wir zu vermeiden.
Wie geht Ihr als Eltern mit den emotionalen Belastungen um, die die Betreuung eines Kindes mit einer schweren neurologischen Erkrankung mit sich bringt?
Als Mama bin ich sehr stark eingebunden, da Ayaz extrem anhänglich ist. Ohne mich möchte er nicht bleiben – er weint und schreit dann, bis er völlig erschöpft ist. Mit mir ist er zwar ruhiger, aber er läuft ständig weg, hält nie still und versteht vieles nicht, was wir ihm erklären. Überall gibt es Herausforderungen: Er weint, kreischt und schreit häufig. Es ist emotional sehr belastend.
Welche Unterstützung und Behandlungen erhält Ayaz für sein Dravet-Syndrom?
Ayaz bekommt Frühförderung und Ergotherapie, um ihn bestmöglich zu unterstützen.
Wie geht es Ayaz derzeit?
Ayaz hat etwa zwei- bis dreimal im Monat Anfälle. Zudem leidet er täglich unter Myoklonien.
Welche Hoffnungen und Träume habt ihr für Ayaz Zukunft?
Wir geben die Hoffnung nicht auf. Unser größter Traum ist, dass Ayaz eines Tages ein anfallsfreies und normales Leben führen kann.
Vielen Dank!