Fran­zi ist 24 Jah­re alt und lebt mit ihrer Fami­lie in Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Ihren ers­ten epi­lep­ti­schen Anfall erlitt sie bereits im Alter von drei Mona­ten. Acht Jah­re spä­ter erhielt sie die Dia­gno­se Dra­vet-Syn­drom. Ihre Mut­ter Kat­ja erzählt uns ihre Geschich­te.

Kannst Du uns etwas über Fran­zis ers­te Anfäl­le erzäh­len? Wie hast du dar­auf reagiert?

Fran­zi hat­te ihren ers­ten Anfall im Alter von drei Mona­ten, aus­ge­löst durch erhöh­te Tem­pe­ra­tur. Der Anfall dau­er­te über 40 Minu­ten und muss­te vom Not­arzt unter­bro­chen wer­den, wor­auf­hin Fran­zi ins Kran­ken­haus ein­ge­lie­fert wur­de. Als Mut­ter war ich natür­lich geschockt, aber ich war nicht ganz unvor­be­rei­tet, da ich von mei­ner dama­li­gen Schwie­ger­mut­ter wuss­te, dass auch Fran­zis Vater an früh­kind­li­cher Epi­lep­sie litt.

Wann und wie wur­de bei Fran­zi das Dra­vet-Syn­drom dia­gnos­ti­ziert?

Die Dia­gno­se Dra­vet-Syn­drom wur­de gestellt, als Fran­zi acht Jah­re alt war. Ab die­sem Zeit­punkt konn­te sie end­lich rich­tig behan­delt wer­den, was zu einer Ver­bes­se­rung ihrer Situa­ti­on führ­te.

Wie hat sich das Leben für Euch als Fami­lie seit der Dia­gno­se­stel­lung ver­än­dert?

Wir haben gelernt, uns anzu­pas­sen. Natür­lich gibt es Ein­schrän­kun­gen, aber wir kom­men damit zurecht.

Wel­che Her­aus­for­de­run­gen stel­len sich im All­tag mit einem Kind mit Dra­vet-Syn­drom?

Fran­zi braucht eine struk­tu­rier­te Tages­rou­ti­ne. Wenn es grö­ße­re Abwei­chun­gen von die­sem Ablauf gibt oder auf­re­gen­de Ereig­nis­se anste­hen, müs­sen wir sie dar­auf vor­be­rei­ten.

Wie gehst Du als Mama mit der emo­tio­na­len Belas­tung um, die mit der Betreu­ung eines Kin­des mit einer schwe­ren neu­ro­lo­gi­schen Erkran­kung ein­her­geht?

Für mich ist es zur Nor­ma­li­tät gewor­den. Ich bin dank­bar, dass ich jeder­zeit auf Fami­lie und Freun­de zäh­len kann, die mich unter­stüt­zen, wenn ich Hil­fe brau­che.

Wie geht es Fran­zi jetzt?

Fran­zi ist mei­ner Mei­nung nach recht sta­bil, was ihre Anfalls­si­tua­ti­on betrifft. Die psy­cho­ge­nen Anfäl­le tre­ten mal häu­fi­ger, mal sel­te­ner auf, aber wir kön­nen gut damit umge­hen.

Wel­che Hoff­nun­gen und Träu­me hast Du für die Zukunft von Fran­zi?

Ich wün­sche mir, dass der Krank­heits­ver­lauf wei­ter­hin mild bleibt und dass Fran­zi eine fröh­li­che und auf­ge­weck­te jun­ge Frau bleibt.

Wel­chen Rat möch­test Du Fami­li­en mit auf den Weg geben, die erst vor kur­zem die Dia­gno­se Dra­vet erhal­ten haben?

Lasst euch nicht ver­rückt machen. Dra­vet hat vie­le Gesich­ter, und nicht jeder Ver­lauf ist gleich schwer. Und ganz wich­tig: „Ihr seid nicht allein.“

Gibt es etwas, das Du unbe­dingt los­wer­den möch­test?

Ich möch­te dem Ver­ein und der gesam­ten Dra­vet-Com­mu­ni­ty dan­ken. Ihr habt immer ein offe­nes Ohr und unter­stützt uns mit Rat und Tat. Dank Euch füh­len Fran­zi und ich uns nicht mehr allein.

Wir dan­ken herz­lich für das Inter­view!