Epidyolex ist ein Arzneimittel (PZN 15609907*), das als Wirkstoff hochreines Cannabidiol enthält und eine sehr geringe Konzentration (<0,2%) THC (Tetrahydrocannabinoid). Eine Flasche enthält 100ml, die Wirkstoffkonzentration beträgt 100mg Cannabidiol je 1ml Lösung. Eine 100ml-Flasche kostet 1.431,64€.
Dosierungsempfehlung: Die Dosierung beginnt mit 2x täglich 2.5mg/kg und wird nach und nach auf die empfohlene Dosis von 2 x täglich 5mg/kg gesteigert. Es handelt sich um eine ölige alkoholhaltige Lösung (Sesamöl) mit Erdbeergeschmack.
Beispiel für einen 40 kg-Patienten:
Berechnung Anfangsdosis: 2.5 x 40kg = 100mg
100mg entspricht 1ml der Lösung
Der Patienten beginnt demnach morgens und abends mit jeweils 1ml (=2.5mg/kg) der Lösung und erhöht die Dosis – nach Anweisung des betreuenden Arztes – auf die empfohlene Dosis von 2 x 2ml (=5mg/kg). Der 40kg-Patient benötigt also alle 25 Tage eine neue Flasche.
Vor der Behandlung mit Epidyolex sollten Blutentnahmen für die Kontrolle der Spiegel und der Leberwerte erfolgen. Bei gleichzeitiger Einnahme mit Clobazam oder VPA sollte eine erneute Kontrolle nach 2 Wochen und nach 1, 2, 3 und 6 Monaten erfolgen. Nach Dosisänderungen verlängern sich die Kontrollen entsprechend.
Die Nebenwirkungen können der hier angehängten Fachinformation entnommen werden.
Uns ist wichtig, auf die möglichen Wechselwirkungen hinzuweisen. Bekannt ist die Wechselwirkung mit Clobazam. Hier sollte auf die Blutspiegel aller eingenommenen Medikamente und die Leberwerte geachtet werden, damit eine Beeinträchtigung der Wachheit sowie Verhaltensauffälligkeiten und Leberfunktionsstörungen vermieden werden. Die Dosierung von Clobazam muss ggf. zügig reduziert oder die Dosierung von Epidyolex angepasst werden.
Des Weiteren kann die gleichzeitige Einnahme von Valproinsäure zu deutlich erhöhten Leberwerten führen. Auch hier muss ggf. zügig eine Dosisanpassung erfolgen. Ebenfalls bei gleichzeitiger Gabe von Stiripentol werden Kontrollen empfohlen. Weitere Wechselwirkungen treten bei Antiepileptika auf, die normalerweise nicht beim Dravet-Syndrom eingesetzt werden sowie bei anderen Medikamenten (s. Fachinformation hier).
Ob es bei weiteren Antiepileptika in Kombination mit Epidyolex zu Spiegelveränderungen kommt, ist momentan nicht bekannt. Falls es bei Euch so ist, möchten wir Euch bitten, Eure Beobachtungen und Erfahrungen unter info@dravet.de mitzuteilen, damit wir diese ggf. allen Patienten zur Verfügung stellen können.
Euer Dravet-Syndrom e.V.