Warum haben Sie die Schirmherrschaft für den Dravet-Verein übernommen?
Ich hatte im Familienkreis schon mal mit einer Form von Epilepsie Erfahrung gesammelt, die aber mit Dravet nicht vergleichbar ist. Ich kann mich dadurch ein kleines bisschen in das Thema hineinversetzen. Als ich dann die Anfrage erhalten habe, dachte ich mir: Das ist doch ganz sinnvoll, da bin ich einigermaßen kompetent und es interessiert mich auch.
Dann haben Sie ja eine Vorstellung, was für eine Belastung Dravet für alle Beteiligten ist, oder?
Ich denke, dass meine Fantasie knapp ausreicht, um mir das auszumalen.
Werden Sie überschüttet mit Anfragen, ob Sie eine Schirmherrschaft übernehmen wollen?
Überschüttet will ich es mal nicht nennen. Aber es gibt im Jahr schon durchaus ein, zwei Dutzend Anfragen. Dazu die private Post, die einfach im Briefkasten liegt und die anfängt mit: „Könnten Sie vielleicht…“, oder „Ich brauche Geld“ (Wigald Boning lacht). Es kann aber auch sein, dass ich bei einem Grillfest auftreten soll.
Und? Machen Sie das?
Wenn ich einen Bezug dazu habe, bin ich aufgeschlossen. Aber wenn ich so gar nicht weiß, wer dahinter steckt oder ich einen kommerziellen Hintergrund vermute, dann eher nicht.
Was muss man als Schirmherr eigentlich machen?
Weiß ich auch nicht. Ein schlaues Gesicht?!
Das können Sie ja!
Neulich habe ich mit dem Dravet-Vorstand überlegt, wie meine Aufgabe aussehen könnte. Ich war ja in dem Sinne noch nie „Schirmherr“. Ich freue mich auf jeden Fall auf meinen Besuch beim Familientreffen am 9. und 10. Mai in Hamburg. Abgesehen davon habe ich ja immer wieder Auftritte im Fernsehen, bei denen ich Geld für den guten Zweck gewinnen kann.
Sie engagieren sich ja nicht nur für den Dravet-Verein, sondern haben schon sehr viele Projekte unterstützt. Sie erwecken bei mir den Eindruck, dass Sie viele Dinge ernster meinen, als man es einem Komiker wie Ihnen zutraut.
(zögert) Wenn Sie das so sagen.
Was ich eigentlich meinte: Wie schafft man es als Komiker, trotzdem in anderen Dingen ernst genommen zu werden?
Da gebe ich mir gar nicht allzu viel Mühe. Wer einen partout nur für lustig halten will, kann das gerne tun. Es gibt schlimmere persönliche Schicksale, als nicht persönlich ernst genommen zu werden.