Seli­na lebt mit ihrer Fami­lie in Koblenz. Sie hat 2022 ihr Stu­di­um für das Lehr­amt an Berufs­kol­legs been­det und arbei­tet der­zeit als wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin an der Uni Köln. Ihr Sohn Emil erhielt die Dia­gno­se Dra­vet 2023.

Was bedeu­tet Dir per­sön­lich das Ehren­amt?

Das Ehren­amt im Ver­ein bedeu­tet mir wirk­lich viel. Es ist für mich eine ech­te Her­zens­sa­che. Nach der Dia­gno­se von Emil habe ich schnell gemerkt, wie her­aus­for­dernd es ist, sich in all den medi­zi­ni­schen Begrif­fen und Infor­ma­tio­nen zurecht­zu­fin­den. Damals hat mir der Ver­ein und deren Mit­glie­der das Gefühl gege­ben, nicht allein zu sein. Genau das möch­te ich heu­te ande­ren Eltern zurück­ge­ben. Ich mer­ke, wie gut es tut, mit mei­nem Wis­sen etwas Sinn­vol­les bei­tra­gen zu kön­nen. Es fühlt sich rich­tig an, etwas zu tun, das ande­ren wei­ter­hilft.

In wel­cher Form unter­stützt Du den Dra­vet-Syn­drom e.V. ehren­amt­lich? Kannst Du uns eini­ge Bei­spie­le Dei­ner Tätig­keit nen­nen?

Ich ver­fas­se unter ande­rem unse­re Fak­ten­rei­he für die Social Media Kanä­le, berei­te aktu­el­le Infor­ma­tio­nen zum Krank­heits­bild auf und über­set­ze dazu Inhal­te aus inter­na­tio­na­len Quel­len, zum Bei­spiel aus den USA, Groß­bri­tan­ni­en oder Spa­ni­en. Dabei ach­te ich immer dar­auf, dass die Inhal­te fach­lich kor­rekt, aber gleich­zei­tig gut ver­ständ­lich sind. Ich fin­de, gera­de bei einer so kom­ple­xen Erkran­kung wie dem Dra­vet-Syn­drom ist es wich­tig, dass Infor­ma­tio­nen nicht nur prä­zi­se, son­dern auch nah­bar for­mu­liert sind.

Wo siehst Du den Ver­ein in den nächs­ten Jah­ren und wel­che Ver­än­de­run­gen oder Ent­wick­lun­gen wünschst Du Dir für die Zukunft?

Ich bin beein­druckt, was der Ver­ein schon alles erreicht hat. Für die Zukunft wün­sche ich mir, dass noch mehr betrof­fe­ne Fami­li­en zu uns fin­den und sich trau­en, Kon­takt auf­zu­neh­men. Ich hof­fe, dass wir das Infor­ma­ti­ons­an­ge­bot auf der Web­site noch wei­ter aus­bau­en kön­nen, nicht nur zu medi­zi­ni­schen Fra­gen, son­dern auch zu The­men wie Pfle­ge, Schu­le, Geschwis­ter oder dem Leben als Jugend­li­cher oder Erwach­se­ner mit Dra­vet. Toll fän­de ich auch neue For­ma­te wie Vide­os, Inter­views oder Online-Work­shops, bei denen man direkt ins Gespräch kom­men kann. Ich wün­sche mir, dass unser Ver­ein ein Ort bleibt, an dem man sich nicht nur infor­miert fühlt, son­dern auch gese­hen, ver­stan­den und getra­gen.