Manuela Münkle wohnt mit ihrer Familie im Schwabenland zwischen Ulm und Stuttgart. Ihre bereits erwachsene Tochter Rina erhielt die Diagnose Dravet erst mit 11 Jahren. Sie lebt inzwischen in einer Wohngemeinschaft in Kork und macht dort eine Ausbildung im Berufsbildungsbereich.
Wie bist Du dazu gekommen, Dich ehrenamtlich im Dravet-Syndrom e.V. zu engagieren?
Als meine Tochter mit Dravet-Syndrom älter wurde, stellte ich fest, dass es nur wenige Informationen für heranwachsende Kinder mit dieser Erkrankung gibt. Diese Lebensphase ist von vielen Veränderungen geprägt, die den Alltag oft erschweren. Deshalb begann ich, anderen Eltern zu helfen, und organisierte schließlich ein Treffen für Jugendliche ab 16 Jahren mit Dravet-Syndrom.
Was bedeutet Dir persönlich das Ehrenamt?
Da ich selbst oft kämpfen musste, um meine Ziele zu erreichen, gebe ich mein Wissen gerne weiter und unterstütze andere Eltern. Ich leide, kämpfe und freue mich mit ihnen. Mein Traum ist es, dass alle Ämter verstehen, dass keine Hindernisse mehr in den Weg gelegt werden sollten.
In welcher Form unterstützt Du den Dravet-Syndrom e.V. ehrenamtlich? Kannst Du uns einige Beispiele Deiner Tätigkeiten nennen?
Ich habe eine beratende Funktion, zum Beispiel bei der Grundsicherung. Außerdem organisiere ich Familientreffen für erwachsene Dravet-Betroffene, leite mehrere WhatsApp-Gruppen und habe eine spezielle WhatsApp-Gruppe für Erwachsene mit Dravet-Syndrom mit Einverständnis der Eltern gegründet.
Wo siehst Du den Verein in den nächsten Jahren und welche Veränderungen oder Entwicklungen würdest Du Dir für die Zukunft wünschen?
Da ich fast von Anfang an dabei bin, habe ich die Entwicklung und das Wachstum des Vereins intensiv miterlebt. Ich wünsche mir, dass dieser positive Trend anhält. Es wäre großartig, wenn unser Schirmherr Wigald Boning uns noch lange unterstützt und der Vorstand mit seinem Engagement weiterhin viel erreichen kann. Ohne den Vorstand gäbe es den Verein nicht.
Welche Erfahrungen hast Du durch Dein Engagement im Verein gemacht, die Dich besonders geprägt haben?
Mein erstes Treffen mit den Familien und ihren erwachsenen Dravet-Betroffenen war ein unvergessliches Erlebnis. Ich glaube, dass jeder, der dabei war, das bestätigen kann.
Gibt es eine Geschichte oder ein Erlebnis, das Dir zeigt, wie wichtig die Arbeit des Vereins für die Betroffenen und ihre Familien ist?
Der Erfolg, wenn Eltern nach monatelangem Kampf endlich ihr Recht durchsetzen, wie zum Beispiel die Grundsicherung oder die Weiterzahlung des Kindergeldes, ist ein deutlicher Beweis für die Wichtigkeit unserer Arbeit. Wenn mich die Eltern dann anrufen oder schreiben und sich bedanken, zeigt mir das, wie bedeutend unsere Unterstützung ist.