Nach zwei Jah­ren war es end­lich wie­der soweit: das zwei­te „Erwach­se­nen-Tref­fen“ fand die­ses Jahr im male­ri­schen Harz statt. Erwach­se­nen-Tref­fen heißt es des­halb, weil sich hier Fami­li­en tref­fen, die erwach­se­ne Kin­der mit dem Dra­vet-Syn­drom haben. Das ist tat­säch­lich beson­ders, denn Dra­vet-Kin­der haben eine erhöh­te Sterb­lich­keit und es ist daher nicht selbst­ver­ständ­lich, dass man so zusam­men­kommt.

Beson­der­heit erwach­sen wer­den

Wenn Dra­vet-Kin­der erwach­sen wer­den, gibt es vie­le Din­ge zu beach­ten, zu bean­tra­gen und zu orga­ni­sie­ren. Da ist ein enger Aus­tausch sehr wich­tig und erfreu­li­cher­wei­se wer­den immer mehr Dra­vet-Kin­der erwach­sen, durch schnel­le­re und ver­bes­ser­te Dia­gnos­tik sowie The­ra­pien – jedoch feh­len an vie­len Stel­len die Erfah­run­gen mit dem Umgang von erwach­se­nen Dra­vet-Pati­en­ten –  bei Ärz­ten, Kran­ken­kas­sen und ande­ren rele­van­ten Insti­tu­tio­nen, mit den Dra­vet-Fami­li­en zu tun haben.
 
Am 15. Sep­tem­ber mach­ten sich 13 Fami­li­en auf den Weg nach See­sen. 30 Per­so­nen – dar­un­ter erwach­se­ne Dra­vets im Alter von 17–27 Jah­ren, an die­sem Tag waren nur Mäd­chen da – tra­fen sich im char­man­ten Hotel „Zum alten Fritz“. Die Freu­de der Kin­der war rie­sig, denn vie­le kann­ten sich bereits vom letz­ten Tref­fen. Nach dem abend­li­chen Schlem­mer-Buf­fet saß die gan­ze Run­de gemüt­lich bei­sam­men. Die Eltern tausch­ten sich bei einem Getränk aus, wäh­rend die Kin­der mal­ten, san­gen und über ihre Hob­bys plau­der­ten. 

Begeis­te­rung pur

Am Sams­tag stand, nach einem aus­gie­bi­gen Früh­stück, ein Vor­trag über ver­schie­de­ne Wohn­grup­pen für geis­tig und kör­per­lich beein­träch­tig­te Men­schen auf dem Pro­gramm. Maria und Manue­la, zwei enga­gier­te Eltern­tei­le, teil­ten ihre wert­vol­len Erfah­run­gen. Anschlie­ßend ging es zur idyl­li­schen Wan­der­hüt­te Neckeln­berg, betrie­ben vom Harz­club-Zweig­ver­ein See­sen e.V. Dort war­te­ten lecke­re Brat­würs­te und Kra­kau­er sowie erfri­schen­de Geträn­ke auf die Gemein­schaft. Die Hüt­te liegt male­risch im Wald und das wun­der­ba­re Wet­ter ermög­lich­te es uns, den Tag im Frei­en zu ver­brin­gen. Alle waren mit Begeis­te­rung dabei und genos­sen den Tag in vol­len Zügen bis in den Abend hin­ein.
 
Mit einem gemüt­li­chen Aus­klang auf der Ter­ras­se vor dem Hotel ver­ab­schie­de­ten sich bereits eini­ge Fami­li­en, bevor die ande­ren müde in die Bet­ten fie­len. Für eini­ge stand noch eine lan­ge Heim­rei­se bevor. Nach dem Sonn­tags-Früh­stück hieß es dann auch für den Rest „Abschied neh­men“.
 
Doch freu­en sich schon jetzt alle rie­sig auf das nächs­te Tref­fen!