Sto­ke The­ra­peu­tics hat neue Daten zur offe­nen Ver­län­ge­rungs­stu­die (OLE) sei­nes Medi­ka­ments Zore­vu­n­er­sen (STK-001) prä­sen­tiert. Gleich­zei­tig hat die US-Arz­nei­mit­tel­be­hör­de FDA das Medi­ka­ment als „Breakth­rough The­ra­py“ aner­kannt.

Wie wirkt Zore­vu­n­er­sen?

Im Gegen­satz zu bis­lang ein­ge­setz­ten Anti­sup­pres­si­va, die beim Dra­vet-Syn­drom nur auf die Reduk­ti­on von Anfäl­len und der Anfalls­dau­er abzie­len, setzt Zore­vu­n­er­sen an der gene­ti­schen Ursa­che des Dra­vet-Syn­droms an: der Muta­ti­on im SCN1A-Gen. Muta­tio­nen in die­sem Gen füh­ren dazu, dass der Kör­per zu wenig vom NaV1.1‑Protein pro­du­ziert, das für die Funk­ti­on der Ner­ven­zel­len ent­schei­dend ist. Zore­vu­n­er­sen zielt dar­auf ab, die gesun­de Kopie des SCN1A-Gens zu akti­vie­ren und die Pro­duk­ti­on des feh­len­den Pro­te­ins anzu­kur­beln. Damit sol­len nicht nur Anfäl­le redu­ziert, son­dern auch Begleit­erkran­kun­gen des Dra­vet-Syn­droms, die nicht mit Anfäl­len zusam­men­hän­gen, gemil­dert wer­den. Wie das Medi­ka­ment wirkt und ver­ab­reicht wird, erfahrt ihr hier: stk­001-neue-daten.

Neus­te Ergeb­nis­se aus der OLE-Stu­die

Sto­ke The­ra­peu­tics hat Anfang Dezem­ber 2024 neue Daten von neun Pati­en­ten prä­sen­tiert, die in der OLE-Stu­die mit min­des­tens zwei Dosen von 45mg Zore­vu­n­er­sen wei­ter­be­han­delt wur­den. Bei die­sen Pati­en­ten zeig­te sich jeden Monat eine durch­schnitt­li­che Redu­zie­rung der Anfäl­le um min­des­tens 50 Pro­zent im Ver­gleich zum Aus­gangs­wert vor Stu­di­en­be­ginn. Im ach­ten Monat, dem letz­ten aus­ge­wer­te­ten Zeit­punkt, betrug die durch­schnitt­li­che Reduk­ti­on sogar 87 Pro­zent.

Zusam­men­ge­fasst zei­gen die kli­ni­schen Daten aus den Pha­se‑1/2a- und der OLE-Stu­die, dass Zore­vu­n­er­sen bei einer Dosie­rung von 70 mg initi­al (bis zu drei Dosen), gefolgt von 45 mg Erhal­tungs­do­sen alle vier Mona­te, zu dau­er­haf­ten und signi­fi­kan­ten Reduk­tio­nen der Anfalls­häu­fig­keit führt.

Ver­bes­se­rung im Bereich der Kogni­ti­on und des Ver­hal­tens

Zusätz­lich zei­gen die Stu­di­en­ergeb­nis­se der OLE-Stu­die die Ver­bes­se­rung von Dra­vet-Betrof­fe­nen bei kogni­ti­ven und ver­hal­tens­be­zo­ge­nen Funk­tio­nen. Dr. Andre­as Brun­klaus, der die OLE-Stu­die als Kin­der­n­eu­ro­lo­ge am bri­ti­schen Roy­al Hos­pi­tal for Child­ren in Glas­gow betreut, erklärt wäh­rend der Vor­stel­lung der Stu­di­en­ergeb­nis­se: „Zwar ver­bes­sern neue­re Medi­ka­men­te wie Fen­flu­ra­mi­ne die Anfalls­si­tua­ti­on von Dra­vet-Betrof­fe­nen, die neu­ro­lo­gi­sche Ent­wick­lungs­ver­zö­ge­rung bleibt zumeist aber bestehen.“ Die Ergeb­nis­se der bis­he­ri­gen Stu­di­en unter­strei­chen laut Brun­klaus den Cha­rak­ter von Zore­vu­n­er­sen als ers­te krank­heits­mo­di­fi­zie­ren­de The­ra­pie für das Dra­vet-Syn­drom. „Wir haben bei den Stu­di­en­teil­neh­men­den über zwei Jah­re hin­weg kon­ti­nu­ier­li­che Ver­bes­se­run­gen in Kate­go­rien wie Fein­mo­to­rik, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit oder All­tags­be­wäl­ti­gung gemes­sen“, so Brun­klaus.

Sicher­heit und Ver­träg­lich­keit

Zore­vu­n­er­sen wur­de in den Stu­di­en gene­rell gut ver­tra­gen. Neben­wir­kun­gen wie CSF-Pro­te­in­er­hö­hun­gen (wie hier beschrie­ben) wur­den wei­ter­hin beob­ach­tet, zeig­ten jedoch kei­ne kli­ni­schen Aus­wir­kun­gen. Eine enge Über­wa­chung wäh­rend der Behand­lung bleibt ent­schei­dend.

Ist Zore­vu­n­er­sen ein Durch­bruch in der The­ra­pie?

Die neu­en Stu­di­en­ergeb­nis­se unter­strei­chen, wie wich­tig Zore­vu­n­er­sen und ande­re Gen­the­ra­pien für die Behand­lung des Dra­vet-Syn­droms sein kön­nen. Sto­ke The­ra­peu­tics plant den Start einer Pha­se 3‑Studie für das kom­men­de Jahr. Der neue FDA-Sta­tus „Breakth­rough The­ra­py“ könn­te die wei­te­re Ent­wick­lung beschleu­ni­gen.

Sobald es neue Infor­ma­tio­nen zu Zore­vu­n­er­sen gibt, hal­ten wir Euch auf www.dravet.de auf dem Lau­fen­den.

Sto­ke The­ra­peu­tics hat am 9. Dezem­ber 2024 ein aus­führ­li­ches Web­i­nar zu den Stu­di­en­ergeb­nis­sen aus­ge­rich­tet. Ihr könnt es Euch hier anse­hen und die Prä­sen­ta­ti­on her­un­ter­la­den.